
Radeln für den Fairen Handel
Rund 300 Kilometer lagen vor den 30 Teilnehmenden, als sie sich in Homburg/Saar zum Start der 20. Tour de Fair trafen. Die Strecke führte in sechs Tagen über Tholey, Losheim am See, Merzig, Dillingen, Saarlouis, Völklingen, Saarbrücken, St. Ingbert und Neunkirchen quer durch das Saarland.
Die einwöchige Tour findet jedes Jahr in einer anderen Region Deutschlands statt. Sie hat zum Ziel, den Austausch der Weltladen-Aktiven untereinander zu fördern und sich mit Bürgermeister*innen und anderen Politiker*innen über den Fairen Handel auszutauschen.
Wie in jedem Jahr gelang es der Tour wieder, auch die Aufmerksamkeit vieler Medien auf sich zu ziehen, so dass in vielen Zeitungen und auch im Fernsehen über die Tour und den Fairen Handel berichtet wurde.
In den verschiedenen Städten wurde die Gruppe nicht nur von Mitarbeiter*innen der Weltläden herzlich begrüßt. Auch Vertreter*innen der Städte und Gemeinden nahmen sich Zeit für einen Austausch. Besprochen wurde unter anderem, wie fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Fußbälle und Textilien stärker bei der Beschaffung der öffentlichen Verwaltung berücksichtigt werden können. Auch der Beitrag der Weltläden auf dem Weg zur Anerkennung als Fair Trade Town war Thema.
Prominente Unterstützung: Ministerpräsidentin radelte mit
Ein Höhepunkt der diesjährigen Tour war, dass die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sich bei strömenden Regen für einen Tag zur Gruppe hinzugesellte und eine Teilstrecke mitradelte. Sie stellte auf diese Weise ihre Unterstützung für den Fairen Handel unter Beweis. Das Saarland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, das erste Faire Bundesland Deutschlands zu werden.
Diese Bemühungen führte die Tourgruppe zu einer Informationsveranstaltung ins Ministerium für Bildung und Kultur. Dort erfuhren sie Details zu dieser Bewerbung und wie der Faire Handel in verschiedenste Bereiche der Bildung eingebunden wird.
Am gleichen Tag lud Saarbrückens Bürgermeisterin Barbara Meyer in das Rathaus der ersten Fairtrade-Town Deutschlands zum Empfang, wo sich die Radler*innen ins Goldene Buch der Landeshauptstadt eintrugen. „Es ist hochinteressant, wie vielfältig der Faire Handel im Saarland präsent ist und politisch unterstützt und gefördert wird“, resümierte Tourorganisator Gerhard Werum vom Weltladen Dieburg diesen Einblick.
Der Abschluss der Tour de Fair bildete eine kulinarische Weltreise, gekocht von Mitgliedern des Saarbrücker Weltladens und serviert im Zirkus Kokolores. Bei einem gemütlichen Abend machte sich bereits die Vorfreude breit auf die 21. Tour im kommenden Jahr, die wahrscheinlich im Raum Augsburg-München stattfinden wird.
Die Nachtour durch die Quadropol-Region
Eine kleine Gruppe machte sich nach der Haupttour durch das Saarland auf zu einer „Nachtour“ durch die Quadropol-Region, die von Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier gebildet wird. Hier waren bei Gegenwind, Regen und sogar Hagel weitere 270 km und eine Menge Höhenmeter zurückzulegen.
In Metz präsentierte der „Artisans du monde“ neben einem reichhaltigen Produktsortiment auch sein umfangreiches Bildungsangebot für Kindergärten und Schulen. Die Vielfältigkeit des Fairen Handels und landesspezifische Spezialitäten, die die „Weltbutteken“ in Esch und Luxemburg City anbieten, begeisterten die Teilnehmenden aus Deutschland. Auch ein Besuch bei Fairtrade Letzeburg stand auf dem Programm, bevor es zur letzten Etappe durch das Syr-Tal nach Trier ging. Hier präsentierte zum Abschluss im Weltladen Trier die Stadträtin Sabine Mock das Programm der „Lokalen Agenda 21 in Trier“.
Zum Schluss kam dann auch noch die Sonne zum Vorschein, so als hätte es nie einen Tropfen Regen gegeben.