
Weltladentag 2019
Der Weltladentag 2019 brachte zwei Herausforderungen mit sich: Erstens die Frage, wie wir möglichst vielen Menschen unser Anliegen nach einem Lieferkettengesetz näherbringen können und zweitens, wie wir dies unter den äußeren Bedingungen am besten anstellen. Denn es herrschte, wie schon des Öfteren im Mai, nahezu deutschlandweit stürmisches, regnerisches Wetter. Doch zum Glück hat euch das nicht davon abgehalten, in gewohnt begeisternder Art Aktionen zur Kampagne umzusetzen.

Neue Aktionsformen kreativ umgesetzt
Das Bodenplakat war einer eurer Favoriten und wurde mit am häufigsten von allen Aktionsideen aufgegriffen. Ihr habt es an einer Plakat-Wand aufgehängt oder zum Schaufenster-Plakat umfunktioniert. Auch den Aktionsvorschlag „Parken mit Post-its“ habt ihr weiterentwickelt und die Botschaften nicht nur auf Autos geklebt, sondern sie auch im Weltladen, in Kirchen und der Kreissparkasse verteilt.
Die Infowürfel haben Platz auf Autodächern und Fahrrad-Anhängern gefunden und wurden von euch durch Fußgängerzonen und Altstädte gefahren. Der absolute Gewinner in der Beliebtheitsskala der Aktionsvorschläge war die Aktion „Postkarten verlieren“. Einige von euch haben die Karten so oft verloren, dass sie welche nachbestellten mussten.
Die Aktion „Nick doch mal“ haben nur wenige von euch umgesetzt, dafür aber mit besonders großer Begeisterung und schöner Presse-Resonanz. Und zwar nicht nur an Hauptverkehrsstraßen des motorisierten Verkehrs, sondern auch an einer gut befahrenen Fahrradstraße – in der Student*innen- und Fahrradstadt Münster.

Pfiffige Aktionsideen prämiert
Die Auswertung der Kampagne zum Weltladentag 2019 hat gezeigt, dass euch die Wahlmöglichkeit aus den vielfältigen Aktionsvorschlägen gut gefallen hat und ihr die Ideen leicht umsetzbar und pfiffig fandet. Besonders wertvoll war es, Aufmerksamkeit für unsere Forderungen zu erlangen, ohne aktiv auf Bürger*innen zugehen zu müssen.
Eine tolle Erfahrung war für die AG Kampagnen die Prämierung zweier Aktionsideen im Rahmen unseres Kampagnen-Wettbewerbs mit einer politischen Fair-Handels-Reise nach Berlin. Gewonnen haben ein Oberstufen-Kurs der Sozialwissenschaften der Marienschule in Lippstadt u.a. mit einer Tagesschau zum Thema Menschenrechtsverletzungen in der Textilindustrie und der Weltladen Oberursel mit einer Modelleisenbahn zur Kampagne, die durch den Weltladen und das Schaufenster fuhr.
Höhepunkt der gemeinsamen Berlinreise mit den Gewinnern war ein Termin mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Dr. Bärbel Kofler im Auswärtigen Amt. Wir hatten einen sehr konstruktiven und spannenden Austausch mit ihr über den Schutz von Menschenrechten entlang der Lieferkette und die aktuelle politische Debatte dazu.

Bodenplakate auf Tournee durch Deutschland
Im Auswärtigen Amt mit dabei hatten wir auch eines unserer Bodenplakate, die im Sommer durch Deutschland reisten. 11 Banner schickten wir nach dem Weltladentag durch verschiedene Städte, um möglichst viele Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass wir ein Lieferkettengesetz in Deutschland brauchen. In Münster, Bad Hersfeld, Dortmund, Hannover, Frankfurt, Hamburg, Weimar, Freiburg und Mainz kreuzten Passant*innen den Weg mit folgender Botschaft: „Das gibt’s doch nicht! Ja, genau. Es gibt noch kein Gesetz, das Unternehmen verpflichtet, Arbeits- und Menschenrechte weltweit einzuhalten. Aber hoffentlich bald. Weltläden setzen sich seit Jahren dafür ein.“
Und das wollen wir auch 2020 weiterhin zusammen mit euch tun!
