Kommunikation
Kommunikation ist eine zentrale Führungsaufgabe. 80 % der Arbeitszeit einer Führungskraft werden für Kommunikation aufgewendet.
Zur Kommunikation im Führungsalltag gehört
- sich selber mitzuteilen und verstanden zu werden;
- anderen zuzuhören und sie zu verstehen;
- Rückmeldung zu geben – Anerkennung und Kritik auszudrücken;
- zu informieren;
- Beziehungen zu gestalten.
Man kann nicht nicht kommunizieren. Nichts zu sagen ist auch eine Aussage und nonverbale Kommunikation kann sehr beredt sein. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Wie und was gesagt und verstanden wird, ist durch die Beziehung bestimmt.
Erfolgreich kommunizieren
Verständigung
Dass Kommunikation gelingt, ist keine Selbstverständlichkeit. Häufig entstehen Missverständnisse, man redet aneinander vorbei oder versteht den*die andere*n nicht. Dabei gehen wir aber meistens davon aus, dass das, was wir gesagt oder gemeint haben, von unserem Gegenüber richtig (in unserem Sinne) verstanden wurde. Oft reden wir vom Selben und meinen Unterschiedliches.
Die folgende Übersicht zeigt, welche Störungspotentiale in der Kommunikation stecken:
Auch im Weltladen-Alltag spielt dieses Konfliktpotenzial in der Kommunikation häufig eine Rolle. Wenn Mitarbeiter*innen sich nicht an Regeln und Absprachen halten, kann das daran liegen, dass es zwar gesagt wurde z.B. im Plenum, es aber nicht gehört oder verstanden wurde, der*die Kolleg*in nicht einverstanden ist oder obwohl er*sie es bereits einmal gemacht hat nicht beibehält.
Voraussetzungen für gelingende Kommunikation
- Ausreden lassen
- Aktives Zuhören
- Rückfragen / Vergewissern ("Habe ich Dich richtig verstanden, dass...?")
- Wohlwollen und Respekt
- Bitten statt Vorwürfe (Das Bedürfnis hinter den Vorwürfen erkennen und als Bitte/Wunsch formulieren.)
- Ich-Botschaften ("Du kommst ständig zu spät!" (Du-Botschaft), "Mir macht es etwas aus, wenn du unpünktlich bist" (Ich-Botschaft))
- Keine Generalisierungen ("Nie räumst Du auf.", "Immer kommst Du zu spät.")
- Killerphrasen vermeiden (Äußerungen, die neue Ideen, Vorschläge blockieren und andere mundtot machen.)
- Positive Formulierungen ("Das ist immer so schwierig" (negativ), "Das ist eine ganz schöne Herausforderung" (positiv))
- Auf Augenhöhe kommunizieren (Kommunikation sollte nicht von oben nach unten stattfinden, sondern reversibel sein.)
- Dialog statt Monolog (Offene Fragen helfen, mehr über die Sichtweise der Anderen zu erfahren.)
- Miteinander reden statt übereinander (Spätestens, wenn man anfängt sich bei anderen über jemanden zu beklagen, sollte man das direkte Gespräch suchen und ein Feedback geben.)
- Metakommunikation (Kommunikation über die Kommunikation, z.B.: "Ich habe den Eindruck, wir reden aneinander vorbei. Wie siehst Du das?", "Ich finde, unser Gespräch wird immer aggressiver.")
Kommunikationsmodelle
Zur Beschreibung von Kommunikation gibt es verschiedene wissenschaftliche Erklärungsversuche, die unter dem Begriff Kommunikationsmodell bzw. Kommunkationstheorie zusammengefasst werden.
Feedback und Anerkennung
Für eine erfolgreiche Kommunikationskultur spielen auch Feedback und Anerkennung eine wichtige Rolle.
Quelle
DEAB – Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (2010): QualiFair Aufbaukurs Weltladen. Qualifikation für Fach- und Führungskräfte im Fairen Handel. Modul “Personalführung im Weltladen” (Birgit Lieber), nach: Donnert, Rudolf (1999): Soziale Kompetenz. Der Praxisratgeber für ein kooperatives Arbeitsklima.