ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist ein wichtiges und einfaches Hilfsmittel in der Warenwirtschaft, um sich von der IST-Situation ein Bild zu machen. Mit ihr wird das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag der Produkte aufgezeigt, um so Schlüsse für die Zukunft ziehen zu können.
Untersuchungen haben gezeigt, dass in vielen Fällen mit 20 Prozent der Produkte 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden. Das Ziel der ABC-Analyse ist es also herauszufinden, welchem Bereich besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte ("Stärken stärken"). Mit der ABC-Analyse ist es im Einkauf somit möglich,
- das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen (z.B. Ladenhüter definieren und durch neue Artikel ersetzen)
- Transparenz und Vergleichsmaßstäbe zu schaffen (z.B. Vergleiche von Umsatz x Handelsspanne = Rohertrag)
- die Ansatzpunkte für Verbesserungen (z.B. Rationalisierungsmaßnahmen) zu identifizieren (Auslisten von Artikeln),
- Anstrengungen zu identifizieren, die wirtschaftlich wenig Wirkung zeigen, um dann die Wirtschaftlichkeit zu steigern.
Die Rangfolge bzw. Klassifikation in der ABC-Analyse stellt sich in der Warenwirtschaft wie folgt dar: Je nachdem, welcher Bereich des Sortiments mittels der ABC-Analyse untersucht wird, bedeutet...
A: wichtig / hochwertig / umsatzstark B: mittelwichtig / mittelwertig / mittlere Umsatzstärke C: weniger wichtig / niedrigwertig / umsatzschwach
Die ABC-Analyse kann angewendet werden, wenn die erforderlichen Zahlen und Unterlagen zur Verfügung stehen. Am leichtesten sind diese Zahlen aus einem so genannten Warenwirtschaftssystem zu bekommen, z.B. dem easy WLP oder dem HL-Kassensystem (ehemals Jacom).
Es kann eine "Renner"-Liste erstellt werden, in der die Produkte absteigend nach Umsatzhöhe geordnet werden. Dabei werden die Umsätze der Produkte solange zusammengezählt, bis als erste Grenze ca. 80 % des Gesamtumsatzes erreicht ist (= Klassifikation A). Die nächste Grenze liegt dann bei ca. 90 % (Klassifikation B), der Rest bildet die Klassifikation C.
Mit der ABC-Analyse werden Werte sichtbar, aber es lassen sich daraus keine allgemeinen Handlungsempfehlungen ableiten. In den meisten Fällen legen die Ergebnisse nahe, dass Aktionen auf A-Produkte ausgerichtet sein sollten. Dort lassen sich die größten Effekte erzielen – etwa in Bezug auf Umsatzsteigerungen. C-Produkte brauchen weniger Aufmerksamkeit.
Quelle
Weltladen-Dachverband (2009): Weltläden neu gründen. Ein Leitfaden für Veränderer.