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Organisation des Einkaufs/der Bestellungen
Zur betriebswirtschaftlich orientierten Gestaltung des Sortiments gehört auch eine möglichst professionell gestaltete Organisation der Bestellvorgänge.
Hier gibt es in vielen Läden Verbesserungspotenzial:
- So ist ein entlang von Lieferanten organisierter Einkauf (Arbeitsgruppe 1 oder Person 1 kauft nur bei Lieferant 1, AG 2 oder Person 2 nur bei den Lieferanten 2 bis 4, usw.) nur selten optimal, da dies eine gute Abstimmung zwischen den Personen voraussetzt, um zwischen den Lieferanten abwägen zu können.
- Auch der Einkauf bei vielen unterschiedlichen, z.T. sehr kleinen Lieferanten ist nicht zu empfehlen. Der damit verbundene Aufwand (Vervielfachung der zu studierenden Kataloge, der Bestellprozesse, der zu kennenden Kontaktpersonen, usw.) dürfte nur ganz selten durch den zusätzlich zu erwirtschaftenden Ertrag abgedeckt werden.
- In vielen Fällen ist eine solche Einkaufsorganisation im Weltladen nicht sonderlich effektiv. Oft wird dies nicht so gesehen, da ehrenamtliche Arbeit als kostenlos eingeschätzt wird. Dass während der gleichen Zeit ehrenamtliche Mitarbeiter*innen andere, für den Fairen Handel sinnvollere Arbeit leisten könnten, wird dabei allzu oft übersehen.
- Dem Wareneingang und der damit verbundenen Wareneingangskontrolle kommt in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung zu: Sind die richtigen Produkte in den richtigen Stückzahlen geliefert worden, passt die Qualität, gibt es irgendwelche Produktschäden z.B. durch unvorsichtige Lieferung usw. All dies können Gründe für allfällige Reklamationen beim Lieferanten sein. Solche Reklamationen sollten möglichst zeitnah zur Lieferung erfolgen.
Quelle
DEAB – Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (2010): QualiFair Aufbaukurs Weltladen. Qualifikation für Fach- und Führungskräfte im Fairen Handel. Modul “BWL im Weltladen” (Jean-Marie Krier).