Weltladen
In Deutschland gibt es ungefähr 800 Weltläden, etwa 450 von ihnen sind im Weltladen-Dachverband organisiert. Weltläden sind sowohl die Keimzelle als auch das Rückgrat des Fairen Handels.
Die ersten Läden entstanden Anfang der 1970er Jahre (meist unter dem Namen "Dritte Welt Laden") – seitdem hat sich viel getan: Viele Weltläden haben sich professionalisiert, den Schritt aus der Nische gewagt und sind zu attraktiven Geschäften geworden. Sie unterscheiden sich von anderen Läden hauptsächlich dadurch, dass sie nach den Regeln des Fairen Handels arbeiten, die in der "Konvention der Weltläden" festgelegt sind.
Die drei Säulen der Weltladenarbeit sind:
- Handel: Weltläden sind Fachgeschäfte des Fairen Handels. Sie handeln konkret mit Produkten, die nach den Grundsätzen des Fairen Handels produziert und gehandelt wurden und bieten so eine echte Konsumalternative.
- Politische Kampagnenarbeit: Mit ihrer politischen Kampagnenarbeit wirken Weltläden darauf hin, die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten.
- Bildungsarbeit: Weltläden sind Lernorte – für die Mitarbeiter*innen genauso wie z.B. für Schulklassen oder Konfirmand*innengruppen.
Erst alle drei Aktivitäten machen die Weltladenarbeit "rund", wobei jede Ladengruppe ihre Schwerpunkte anders legt.
Die Trägerstrukturen von Weltläden reichen vom gemeinnützigen Verein über Genossenschaft und GmbH bis hin zu inhaber*innengeführten Geschäften. Nach wie vor werden die meisten Weltläden ehrenamtlich geführt, bezahlte (Teilzeit-)Stellen nehmen jedoch zu. Die Umsätze reichen von einigen 1.000 € im Jahr bis über 500.000 €.
Zum Weiterlesen
2018_WL-DV_Konvention der Weltläden - Kriterien für den Fairen Handel der Weltläden.pdf 2018_WL-DV_Die wirtschaftliche Situation der Weltläden in Deutschland.pdf Fairänderung ist unser Geschäft.pdf