Mischprodukte
Mischprodukte sind Produkte, die aus mehr als einer Zutat bestehen. Dazu zählen z.B. Kekse, Schokolade, Gummibärchen etc. Aktuell sind in Deutschland ca. 14 % aller gesiegelten Produkte Mischprodukte.
Bei Mischprodukten gilt der Grundsatz "All that can be must be Fairtrade" – d.h. alle Zutaten von Mischprodukten, für die Fairtrade-Standards vorliegen, müssen auch zu Fairtrade-Bedingungen bezogen werden. Von diesem Grundsatz weichen lediglich die Fairtrade-Programme ab.
Seit 2011 ist im Händler-Standard von Fairtrade festgelegt, dass der Mindestanteil Fairtrade-zertifizierter Zutaten in Mischprodukten mindestens 20 % betragen muss (nach Gewichtsanteilen). Der Fairtrade-Anteil für sogenannte Monoprodukte wie Kaffee, Tee, Zucker liegt nach wie vor bei 100 %.
Die verbindliche Untergrenze von 20 % Mindestanteil löste eine unverbindliche Empfehlung von 50 % ab und sollte es ermöglichen, für den Absatz von Fairtrade-Rohstoffen interessante Produkte im Markt zu halten, bzw. neue Absatzmöglichkeiten v.a. für Produzent*innen von Kakao, Zucker, Nüssen, Gewürzen o.ä. zu schaffen. Bei den betroffenen Produkten handelt es sich in der Regel um solche, bei denen es generell schwierig ist, den 50 %-Anspruch einzulösen – weil sie z.B. eine große Menge an Zutaten enthalten, die aus Europa stammen, wie Milch oder Getreide. Hier lässt sich der Fair-Handels-Anteil nur dann steigern, wenn auch diese Nord-Produktanteile nach Fair-Handels-Standards produziert und gehandelt werden. Der Fairtrade-Standard konzentriert sich jedoch bewusst auf Erzeugerländer im Globalen Süden, was die Zertifizierung von Produkten aus OECD-Ländern ausschließt.