
Weltladen als Lernort
Was ist das Besondere am Lernort Weltladen?
Der Weltladen bietet ein perfektes Lernsetting für all diejenigen, die sich mit dem Fairen Handel und den Auswirkungen des globalen Wirtschaftssystems auf Mensch und Umwelt auseinandersetzen wollen. Dort wird gemeinsam mit anderen Generationen gelernt, interaktive Methoden ausprobiert und vor allem individuelle und kollektive Handlungsmöglichkeiten ergriffen.
Ich mag es sehr was der Weltladen macht – nicht nur verkauft er Produkte aus verschiedenen Ländern der Welt, sondern macht auch Bildungsarbeit mit den Menschen. Mit Vorträgen und Workshops (z.B. mit Studierenden) sprechen sie über verschiedene Themen wie Frauenrechte, Lieferketten von Produkten die in Europa konsumiert werden, usw.. Außerdem entwickeln sie Methoden für Schüler*innen und Kita-Kinder. Dort sprechen sie über Konzepte von Rassismus und Diskriminierung und zeigen den Kindern Diversität. Ich finde das ist eine sehr wichtige Arbeit.
Welche Angebote bietet der Weltladen?
Jeder Weltladen entscheidet eigenständig, welche Angebote für welche Zielgruppe entwickelt und angeboten werden. Es müssen immer individuelle Absprachen über die Themen, Dauer, Ort und Kosten mit den Weltläden getroffen werden.
Für einen inspirierenden Überblick über die vielfältigen Angebote der Bildungsarbeit in den Weltläden, hier eine beispielhafte Übersicht.
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Konfirmand*innen und Schüler*innen der Mittelstufe erkunden, welche konfliktreichen Rohstoffe in Handys verbaut werden und wie deren Entsorgung die Umwelt belastet. Auch ein alternativer Handy-Konsum wird diskutiert.
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Die Kleinsten lernen, wo der Kakao für ihre heißgeliebte Schokolade eigentlich herkommt. Die selbstgemachten Schokokekse sind eines der vielen Highlights für die Kids.
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Jugendliche lernen mehr über die Produktionsschritte eines Kleidungsstückes und die Auswirkungen der Fast Fashion Industrie für Mensch und Umwelt. Die Auseinandersetzung mit fairen Alternativen runden das Angebot ab.
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Interessierte, die auf der Suche nach didaktischen und methodischen Konzepten für eigene Workshops sind, werden im Weltladen fündig. So können aktuelle Diskurse wie zum Beispiel Flucht und Migration, (Post-)Kolonialismus oder Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) bearbeitet werden.
Wer kann die Angebote wahrnehmen?
Die Bildungsarbeit richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen.
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Die junge Generation soll an den Fairen Handel herangeführt werden. Dazu zählen beispielsweise Schüler*innen, junge Menschen aus freien und konfessionellen Gruppen oder Kindergarten-Kinder.
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Studierende, Senior*innen und Erwachsene, die sich für Fair-Handels-Themen interessieren, finden im Weltladen ein passendes Bildungsangebot.
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Bildungsangebote richten sich zudem an Multiplikator*innen, wie Lehrkräfte oder Stadtratsmitglieder, die Inhalte und Konzepte weitertragen und somit den Fairen Handel vor Ort stärken.
Wie kann der Weltladen kontaktiert werden?
Deutschlandweit gibt es rund 800 Weltläden, die Bildungsarbeit in unterschiedlicher Intensität anbieten. Dies hängt von den entsprechenden Vorlieben und Kapazitäten des einzelnen Weltladens ab.
Die Standorte von Weltläden sind im Weltladen-Finder aufgeführt. Dort sind auch Läden mit der Bezeichnung ‘Lernort Weltladen’ hinterlegt. Diese Läden heißen Schulklassen und Interessierte besonders willkommen, die vorhandenen Bildungsangebote zu nutzen.