Heute geht es nach Thüringen. Für diese Folge von „Einer von 900“ haben wir mit Heidrun Sedlacik gesprochen, die als Vorstandsmitglied die Arbeit des Weltladens in Weimar maßgeblich mitgestaltet.

Frau Sedlacik, bitte stellen Sie Ihren Laden doch einmal kurz vor.

Unser Laden in der Windischenstraße 24 wurde vor fast 30 Jahren eröffnet, in einem ehemaligen Fischgeschäft übrigens. Der Weltladen wird von den 30 Mitgliedern der Aktionsgemeinschaft Faire Welt e.V. getragen, 15 davon sind ehrenamtlich im Weltladen aktiv.

Was ist besonders am Weltladen Weimar?

Unser Laden ist klein aber OHO! Wir haben zwar nur eine Ladenfläche von 20 m², bezogen auf den Umsatz pro qm² sind wir jedoch in Thüringen unschlagbar.

Sie sind außer im Verkauf auch recht aktiv in der politischen und der Bildungsarbeit, beteiligen sich u.a. an der Fairen Woche und am Weltladentag. Wie schaffen Sie es, mit Ihrem relativ kleinen Team alle diese Aufgaben unter einen Hut zu bringen?

Unsere Vereinssatzung setzt das alles voraus und Anlässe gibt es ja genug, sich politisch zum Fairen Handel zu äußern. Gute inhaltliche Unterstützung erhalten wir vom Weltladen-Dachverband, sodass wir bei bundesweiten Aktionen immer dabei sind. Je mehr Aktive bereit sind, den Ladendienst mit abzudecken, umso mehr können wir noch öffentlichkeitswirksamer in Schulen, bei Kampagnen, Straßenfesten und anderen Vereinen wirken.

Die Stadt Weimar ist seit 2 Jahren Fairtrade-Town und der Weltladen ist auch in der Steuerungsgruppe aktiv. Hat Ihre Mitarbeit dort und der Fairtrade-Town Status den Weltladen vorangebracht?

Auf jeden Fall gehören wir mit zu den aktivsten Akteuren in der Steuerungsgruppe. Dass damals der Stadtratsbeschluss initiiert wurde, war das Verdienst unseres Vereins. Dann tat sich lange nichts, doch mit dem Klimaschutzbeauftragten der Stadt aktivierten wir die Steuerungsgruppe und schafften es, die 700. Fairtrade-Town in Deutschland zu werden. Natürlich gibt es noch viel zu tun, damit dieser Status auch in der Stadtöffentlichkeit aktiv gelebt wird.

Wenn Sie sich eine positive Veränderung für den Weltladen wünschen könnten, was wäre das?

Ein größerer Laden wäre schon sehr schön. Dann kommt immer das ABER! Wir brauchen dann mehr und vor allem jüngere Kräfte.  ABER die müssen ja noch Geld verdienen! Wir Älteren sind froh, gebraucht zu werden, ABER Ehrenamt muss man sich auch leisten können!
Unser Verein ist in der Genossenschaft FAIRE Warenhandel Dresden Mitglied und eine spürbare Erweiterung käme nur als Filiale der Faire in Frage, damit die noch größere Auswahl der fairen Produkte auch ordentlich präsentiert und verwaltet werden kann.