
Weltläden engagiert in Kommunen
Das Projekt
Das Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Nebenwirkungen des eigenen Konsums wächst stetig. Da ist es nur folgerichtig, dass auch von der öffentlichen Hand immer öfter erwartet wird, dass sie ihr Handeln möglichst nachhaltig gestaltet. Kommunen haben eine Vorbildfunktion und mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von rund 200 Mrd. Euro allein in Deutschland einen enormen Einfluss auf Produktionsweisen und Lieferketten. Doch obwohl Kommunen vielerorts auf ein langjähriges Engagement von Weltläden zurückgreifen könnten, ist die Zusammenarbeit oft überschaubar. Hier setzt unser Projekt „Weltläden engagiert in Kommunen“ an. Es soll dabei helfen, bestehende Kooperationsstrukturen zwischen Weltläden und Kommunalverwaltungen zu verbessern und neue aufzubauen. Ziel ist, das Engagement der Weltläden im Themenfeld Faire Beschaffung zu stärken und sichtbarer zu machen.
Die Pilotregionen
Besonders an diesem Projekt ist, dass es zwei Regionen gibt, in denen jeweils eine Mitarbeiter*in direkt vor Ort die Weltläden in ihrer Zusammenarbeit mit der örtlichen Kommunalverwaltung unterstützt und berät. Nach einem längeren Auswahlprozess stehen die zwei Pilotregionen nun fest. In Südost Niedersachsen und in der Region mittleres Brandenburg starten wir den Feldversuch. Mit zwei Regionalkoordinator*innen, die das Projekt bis Ende 2023 begleiten werden, können wir bald schrittweise am Ausbau der Kooperationsstrukturen zwischen Weltläden und Kommunalverwaltungen arbeiten.
Nachhaltigkeit beginnt in den Kommunen. In den Städten, Kreisen und Gemeinden wird sich letztendlich entscheiden, ob nachhaltige Entwicklung ein Erfolg wird.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Seit einigen Jahren bietet die Gesetzgebung der öffentlichen Hand die Möglichkeit, bei der Beschaffung von Produkten soziale und ökologische Kriterien zu berücksichtigen. Dies ist ein Baustein, wie Kommunen zum Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) beitragen können.
Doch bisher macht nur ein Bruchteil der Kommunen davon Gebrauch. Rückenwind will da die neue Bundesregierung bringen: In ihrem Koalitionsvertrag haben sich die Ampelparteien dazu bekannt, die öffentliche Beschaffung und Vergabe wirtschaftlich, sozial, ökologisch und innovativ auszurichten.
Wie geht es weiter?
Mit Workshops, regionalen Austauschforen, Infomaterialien und individuellen Beratungen sollen Wissenslücken bei Weltläden und Kommunen geschlossen und Kooperationsstrukturen aufgebaut werden. Weltläden können so als Impulsgeber wirken und ihre Kommunen für eine sozial und ökologisch nachhaltige Beschaffung sensibilisieren.
Aktuell werden die Angebote in den zwei Pilotregionen vorbereitet. Wir halten euch hier auf dem Laufenden und veröffentlichen demnächst auch erste Infomaterialien für Weltläden.
Gefördert durch Engagement Global mit Ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des BMZ.


