Fairer Handel - für mehr Gerechtigkeit
Die Welt ist nicht gerecht. Vom aktuellen Welthandelssystem profitiert nur ein kleiner Teil der Menschheit, während unzählige Menschen – vor allem in den Ländern des Globalen Südens - trotz harter Arbeit ums tägliche Überleben kämpfen. Der Faire Handel stellt dem eine eigene Vision der Globalisierung entgegen – seit mittlerweile über 50 Jahren.
Wo kommt der Faire Handel her?
Der Faire Handel ist zu Beginn der 1970er Jahre entstanden – in einer Zeit, in der in Deutschland Zehntausende gegen ungerechte Regeln im Welthandel protestierten. Konfessionelle Jugendverbände wollten unter dem Motto „Lernen durch Handeln“ auf die ungerechten Welthandelsstrukturen aufmerksam machen.
Fairer Handel - Eine Definition
Im Jahr 2001 haben sich vier internationale Dachorganisationen des Fairen Handels auf folgende Definition des Fairen Handels verständigt:
„Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent/innen und Arbeiter/innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher/innen) für die Unterstützung der Produzent/innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“
Charta des Fairen Handels
2018 haben die World Fair Trade Organization und Fairtrade International die Charta des Fairen Handels erarbeitet. Sie legt die grundlegenden Werte des Fairen Handels fest und definiert eine gemeinsame Vision zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs).

Fairer Handel wirkt!
Der Faire Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen am Anfang der Lieferkette und schafft so Zukunftsperspektiven für derzeit rund 2,5 Mio. Menschen in mehr als 70 Ländern.
Trotz der belegten positiven Wirkungen des Fairen Handels ist der Weg zu einem gerechten Welthandel noch weit. Zum einen müssen die Umsätze des Fairen Handels weiter deutlich steigen, damit mehr Menschen von seinen Leistungen profitieren können. Zum anderen dienen zahlreiche internationale Handelsabkommen in erster Linie den Interessen der Länder des Nordens, statt Perspektiven für die Menschen im Süden zu schaffen. Eine Ausweitung des Fairen Handels ist also nach wie vor dringend geboten.