Handel auf Augenhöhe
Unterschiedliche Produzentengruppen
Ein Hauptziel des Fairen Handels besteht darin, die Erzeugnisse von Produzent*innen, die durch politische, kulturelle oder andere Faktoren benachteiligt werden, zu vermarkten und ihnen so Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, wie beispielsweise Rohkaffee, Kakaobohnen oder Baumwolle, arbeiten die Importeure oft mit großen Kooperativen als Handelspartner zusammen. Sie bestehen nicht selten aus mehreren 10.000 Kleinbauern und -bäuerinnen.
Im Bereich Kunsthandwerk oder bei Textilien sind die Handelspartner zumeist private Betriebe, die eine eigene Produktionsstätte haben und/oder mit externen Handwerker- und Künstlergruppen oder auch einzelnen Handwerker*innen und Künstler*innen zusammenarbeiten.
Das leistet der Faire Handel für Produzenten
Die Produzenten sind die Haupt-Zielgruppe des Fairen Handels. Der Faire Handel trägt dazu bei, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern und ihre Organisationen zu stärken. Auf diese Weise werden Perspektiven für mehr als 2,5 Mio. Produzent*innen und ihre Familien weltweit geschaffen.
In einem „Wie funktionierts? - Was leistet der Faire Handel für die Produzenten?“ werden die Leistungen des Fairen Handels an Produzenten näher beschrieben.
Vielfältige Aktivitäten und Engagement der Produzenten
Neben der reinen Herstellung der Produkte engagieren sich die Produzenten-Organisationen häufig auch in anderen Bereichen, die dem Gemeinwohl dienen. Die Unterstützung durch den Fairen Handel erreicht so eine noch größere Breitenwirkung. Einige Beispiele veranschaulichen dieses Engagement.
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- Kinderbetreuung, Pensionszahlungen und Begabtenförderung, z.B. Sang Arun, Thailand
- Beschäftigung von Menschen mit körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, z.B. MESH, Indien
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- Förderung von Frauen, z.B. Dhaka Handicrafts, Bangladesh
- Gleiche Chancen für Frauen, z.B. KOPAKAMA, Ruanda
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- Politische Arbeit für die Rechte der Kleinbäuer*innen, z.B. Green Net, Thailand
- Stärkung von Kleinbäuer*innen durch Handel und politische Arbeit auf den Philippinen, z.B. Panay Fair Trade Center
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- Ökologischer Anbau von Bananen, z.B. Kleinbauernverband UROCAL, Ecuador
- Nachhaltiger ökologischer Anbau von Kakao in Agroforstsystemen zum Regenwaldschutz, z.B. Kooperative APECMU, Peru
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- Kampf gegen den Klimawandel, z.B. ANAPQUI, Bolivien
- Ein Leben im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten des Regenwaldes, z.B. indigene Menschen, Brasilien
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- Eigene Kaffeeröstung und Verpackung, z.B. Frauen-Kaffeekooperative APROLMA, Honduras
- Cashew-Verarbeitung, z.B. Familienbetrieb in Nigeria
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- Schokoladenproduktion und Vermarktung im eigenen Land, z.B. El Ceibo, Bolivien