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Zertifizierungs-Systeme im Fairen Handel

Neben Monitoring-Verfahren sind Zertifizierungen eine mögliche Form der Kontrolle im Fairen Handel.

Unter einer Zertifizierung versteht man ein Verfahren, das dafür geeignet ist, die Einhaltung definierter Anforderungen nachzuweisen, also zu zertifizieren. Der Nachweis erfolgt in der Regel durch eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft und damit nicht durch die Organisation, welche die Anforderungen entwickelt hat und Eigentümerin des Standards ist. Eine erfolgreiche Zertifizierung wird durch die Vergabe eines Siegels und dessen Abbildung auf Produkten an Verbraucher*innen kommuniziert. Ein Siegel soll die Einhaltung der versprochenen Standards bei der Produktion des betreffenden Produktes glaubwürdig dokumentieren. Zertifizierungssysteme haben selbst bestimmten Qualitätsstandards zu genügen, um glaubwürdig zu sein, sind hinsichtlich ihrer Verfahren oftmals selbst zertifiziert.

Zertifizierung im Fairen Handel

Zertifizierungssysteme spielen im Fairen Handel seit Ende der 1980er Jahre eine Rolle. Bis dahin wurden in Europa fair gehandelte Produkte ausschließlich über Weltläden verkauft. 1988 wurde in den Niederlanden das Max Havelaar-Siegel für Fairen Handel eingeführt, um Produkte des Fairen Handels (zunächst vor allem Kaffee) im konventionellen Einzelhandel verkaufen und für Verbraucher*innen zweifelsfrei kennzeichnen zu können. 1992 folgten die Schweiz und Deutschland (TransFair). 1997 schlossen sich die verschiedenen nationalen Siegelorganisationen zu Fairtrade International zusammen, seit 2002 gilt das gemeinsame Fairtrade-Siegel. Ab 2006 wurden aus dem Bio-Bereich heraus weitere Zertifizierungssysteme für Fairen Handel entwickelt: IMO Fair for life (2006), Ecocert (2007, vom Markt seit 2013) und Naturland Fair (2010). Ziel der verschiedenen Systeme ist es, den Absatz fair gehandelter Produkte deutlich zu erhöhen, mehr Unternehmen und Produzentenorganisationen die Beteiligung am Fairen Handel zu ermöglichen und Verbraucher*innen glaubwürdige Orientierung zu geben.

Funktionsweise

Um ein Produkt mit einem Fair-Handels-Siegel vertreiben zu dürfen, muss eine Produzentenorganisation (z.B. eine Kaffeekooperative) nachweisen, dass sie die Kriterien erfüllt, die in den Standards des jeweiligen Kontrollsystems (z.B. Fairtrade) festgelegt sind. Dazu gehören Anforderungen in den Bereichen Arbeits- und Umweltschutz sowie demokratische Selbstbestimmung und Partizipation. Ein*e unabhängige*r Auditor*in (z.B. von FLOCERT) überprüft vor Ort, ob diese eingehalten werden. Fällt die Prüfung positiv aus, können beispielsweise deutsche Unternehmen das zertifizierte Produkt einkaufen und mit dem jeweiligen Siegel in Deutschland vertreiben. Gesiegelte Produkte im Sortiment lassen jedoch keine Rückschlüsse auf die allgemeine Einkaufspolitik des Unternehmens zu. So kann beispielsweise eine Rösterei, die Kaffee mit dem Fairtrade-Siegel im Sortiment hat, auch Sorten anbieten, die nicht unter Fair-Handels-Bedingungen hergestellt wurden. Das Siegel gilt für konkrete Produkte, nicht für ganze Unternehmen (Produktzertifizierung).

Zertifizierungssysteme bzw. Siegelorganisationen sind demnach nicht direkt Teil der Lieferkette im engeren Sinn, spielen aber eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung, Überprüfung und Kommunikation von Standards des Fairen Handels.

Anerkannte Fair-Handels-Zertifizierungen

Das Forum Fairer Handel (FFH) erkennt folgende Zertifizierungssysteme für Fairen Handel an:

Stand: 2023


Quelle

www.forum-fairer-handel.de

Zum Weiterlesen

Den letzten ausführlichen Vergleich von Fair-Handels-Zeichen (u.a. Siegeln) hat das Forum Fairer Handel mit weiteren europäischen Organisationen erstellt: 2019_International-Label-Guide_eng

Quelle: Wiki-Artikel „Zertifizierungs-Systeme im Fairen Handel“ von Weltladen-Dachverband e.V. unter einer CC BY 4.0-Lizenz

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Stand: 10/2022

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