Produzent*innen
Im konventionellen Handel spielen die Produzent*innen der Waren eine so untergeordnete Rolle, dass ihre Existenz bei Verbraucher*innen kaum wahrgenommen wird. Die Lebensbedingungen in den Erzeugerländern sowie die Produktion der Waren werden nicht thematisiert. Kaum jemand weiß, wie die Dinge des täglichen Verbrauchs hergestellt werden und woher sie kommen, weil es nicht im Interesse der entsprechenden Vermarkter ist.
Der Faire Handel sieht die Produzent*innen als gleichberechtigte Handelspartner, deren Existenz wesentlich und deren Interessen berechtigt sind. Sie sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Menschen mit gleichen Rechten und stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Die meisten Produzent*innen haben sich zu Gemeinschaftsorganisationen (Kooperativen, Genossenschaften o.ä.) zusammengeschlossen, um ihre Interessen besser vertreten zu können. Zu einem geringen Teil handelt es sich bei den Handelspartnern um private Organisationen. Importorganisation im Fairen Handel arbeiten nicht mit Einzelpersonen, sondern mit den verschiedenen Organisationen der Produzent*innen (Handelspartner). Alle Importeure bzw. Lieferanten für Weltläden halten umfangreiches Material über ihre Handelspartner bereit, am aktuellsten in der Regel auf den jeweiligen Webseiten.
Im Prinzip kommen drei verschiedene Organisationsformen von Handelspartnern vor:
- Demokratisch organisierte Kleinbäuer*innen oder Handwerker*innen
- Vermarktungsorganisationen mit dem Ziel der Produzent*innenförderung
- (Privat-)Unternehmen mit sozialer und ökologischer Verantwortung für Arbeiter*innen und Angestellte in Landwirtschaft und Kleinindustrie
Dabei spielt der faire Preis für die Produkte, die an den Fairen Handel verkauft werden, eine wichtige, aber oft nicht die zentrale Rolle. Genauso wichtig sind die Vorfinanzierung, die langfristige Partnerschaft, die transparenten, demokratischen Strukturen und die Beratung.