Welternährung
Diese beiden Kooperativen stehen im Mittelpunkt dieses Kommunikationspaketes:
Kleinbäuer*innen-Organisation Navdanya, Indien
Lernt die indische Kleinbäuer*innen-Organisation Navdanya kennen, die unter anderem Basmati-Reis produziert. Sie setzt sich für Saatenvielfalt, klimaresistente Reissorten und Frauenförderung ein. Gemeinsam mit anderen Fair-Handels-Partnern kämpfen sie gegen Patente für genverändertes Saatgut.
Organisation Fair Trade Lebanon & Tourism, Libanon
Hülsenfrüchte sind ein wichtiger Baustein, um die Welt zu ernähren. Sie erhalten viel Eiweiß, sind haltbar und machen lange satt. Erfahrt mehr über die Organisation Fair Trade Lebanon & Tourism. Mit ihrem nachhaltigen Anbau von Kichererbsen, Linsen und Bohnen kämpft sie gegen die Wüstenbildung in der Region an. Sie schafft Arbeitsplätze für Kleinbäuer*innen, verhindert Landflucht und bekämpft Armut.
Materialien für Weltläden
Dieses Kommunikationspaket enthält Materialien, mit denen Weltläden das Thema Welternährung an ihre Kund*innen kommunizieren können – sowohl im Laden als auch über Social Media und klassische Medien. Neben Postern, Aufstellern und Pressemitteilungen, könnt ihr ein Rezeptheft und Aktionsideen für die eigene Kundenkommunikation nutzen. Teilt fertige Posts mit Bildern in den Sozialen Medien und verbreitet den Podcast fairtont. #24. Alle Dateien stehen zum Herunterladen (weiter unten) bereit.
Zum Ausdrucken, Aufhängen und Hinstellen (Poster, Aufsteller)
Hintergründe und Zusatzinformationen
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735 Millionen. Hinter dieser Zahl stehen Menschen – Frauen, Männer, Kinder, alte und junge Menschen, voller Träume, Wissen und Kompetenzen. Sie leben als Kleinbäuer*innen oder Hirt*innen auf dem Land oder versuchen, ihren Lebensunterhalt in immer weiterwachsenden Städten zu sichern. Besonders Menschen im südlichen Afrika und in Südostasien leiden unter Hunger. Dieser Hunger ist chronisch. Er bleibt und begleitet die Menschen jeden Tag. Kriege, Krisen und Naturkatastrophen verschärfen ihn punktuell weiter.
Obwohl die Vereinten Nationen bereits 1948 das Recht auf Nahrung für jeden Menschen ausgerufen haben, ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit riesig. Die Gründe für Hunger und Mangelernährung auf der Welt sind vielfältig. Zu den Hauptfaktoren zählen der umfangreiche Anbau von Nahrungsmitteln für die Tierfutterindustrie sowie die Treibstoff- und Energieversorgung, die Lebensmittelverschwendung, das Spekulieren mit Nahrungsmitteln an internationalen Börsen sowie das Zerstören lokaler Märkte durch den Import billiger Lebensmittel.
Die Vision, dass Ertragssteigerung durch die industrielle Agrarlandwirtschaft mit Monokulturen, chemischen Düngern und Pestiziden sowie genverändertem Saatgut der einzige und richtige Weg sei, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, hat sich nicht bewahrheitet. Sie dient in erster Linie dem Profit für internationale Unternehmen und Investoren. Menschen hingegen geraten durch höhere Preise für Lebensmittel und die Abhängigkeit von Saatgut und Pestiziden nur noch mehr in die Spirale von Hunger und Armut.
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Bereits heute werden genügend essbare Pflanzen angebaut, um den täglichen Bedarf an Kilokalorien eines jeden Menschen weltweit zu decken. Die vorhandenen Ressourcen müssten jedoch primär für die menschliche Ernährung anstelle von Tierfutter und Agrartreibstoffen verwendet werden. Und sie müssen vor allem gerecht verteilt werden. Menschen müssen sich Lebensmittel leisten können. Die Politik muss sich dafür stark machen und verbindliche Rechtsgrundlagen schaffen. Damit wären wir dem Ziel, den Hunger einzudämmen und das Recht auf Nahrung zu sichern, einen großen Schritt näher.
Der Faire Handel leistet einen wichtigen Beitrag, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Er setzt auf eine nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft, unterbindet ausbeuterische Verhältnisse in der Landwirtschaft, fördert Frauen und macht sich gemeinsam mit anderen Organisationen für weltweite gesetzliche Rahmenbedingungen stark, die die Ernährungssicherheit fördern.